Auch die zweite Nacht bei 3 Grad und 500db Bachrauschen haben wir gut ueberstanden. Die Morgensonne kuesst das Zelt und macht aus dem bewohnten Tiefkuehlfach eine Mikrowelle.
Ein Blick hinter die Kulissen: es herscht deutsche Ordnung und Organisation. Alles hat seinen Platz. Man beachte den blauen Teppich zum Haupteingang des Suedfluegels. Dort schreiten die Stars des Nachts mit Taschenlampe bewaffnet ungehoert aus dem Zelt und wieder hinein. Der rauschende Bach ist nichts fuer Inkontinente!
So sieht eine knapp 5 Monate alte Hardcorecamperin aus.
Zoey sieht richtig gluecklich aus, als Mama Mel ein Morgenbad im Hurrican Creek ankuendigt.
Bevor unsere Erfrierungen einen Sonnenbrand bekommen packen wir schnell zusammen.
Wir finden einen tollen Ferraritauglichen Wanderweg gleich hinter Joseph.
Dort wachsen die gewaltigsten Pusteblumen dieses Universums bis hoch hinein in den blauen Himmel.
Melanie, die beim Geburtstagskerzen auspusten immer nur Teilerfolge wegen eines ungeplanten Nieselregens feiern konnte, versucht sich und schafft genau einen Fallschirm auf die Reise zu schicken.
Die Riesen-Puste-Blume wartet auf den zweiten Versuch.
Frank holt nur ein klein wenig Luft schon ist die Pusteblume nackig.
Der Trail ist ziemlich kurz aber einfach toll. Wir knipsen wieder mal wie die Weltmeister.
Kurz Zoey nachtanken.
Der Tuempel ist voller Lindenpollen. Wir kochen uns einen Tee daraus und fahren dann weiter zum US National Forest Office in Joseph um zu fragen, ob die Strasse durch die Berge tatsaechlich asphaltiert ist. Dies wird bestaetigt und nachdem die Mitarbeiterin eine sehr mutige Schaetzung abgibt, dass man auf diesem Wege in 2,5 Stunden in Baker City kommen koenne sind wir beruhigt und wagen diesen Weg durch die Wildnis.
Die Fahrt geht durch endlose tolle Waelder auf einer fast unbefahrenen kleinen Strasse vorbei an mehreren kleinen Campgrounds mitten im Nirgendwo. Wenn man hier nochmal mehr Zeit haette, muesste man unbedingt mal hier campen. So muss es in Kanada aussehen und tatsaechlich treffen wir sogar auf zwei Elche!
Nach fast 1,5 Stunden sind wir Baker nicht viel naeher gekommen, dafuer oeffnet sich der Wald ploetzlich am Hells Canyon Lookout und wir sind ueberrascht von dem grandiosen Ausblick.
Am Lookout Parkplatz sieht es aus wie in einem Maerchenwald.
Der Canyon ist gewalltig. Wir hatten bis vor kurzem noch nie was vom Hells Canyon gehoert und sind umsomehr ueberascht wie riesig und tief der Canyon ist. Nach dem Grand Canyon und Waimea Canyon der dritte Platz! Wir tanken Zoey kurz auf und fluechten dann vor den aufdringlichen Insekten.
Melanie hatte zum Gleuck die Idee doch nochmal in den Canyon hineinzufahren und so fahren wir bis zum letzten Campground am Snake River, welcher bereits in Idaho liegt. Es gibt zwar kein Wasser direkt am Bereich fuer die Zelte, dafuer aber jede Menge Platz.
Mitten beim verspaeteten Mittag kochen, zieht ein Gewitter auf und der heftige Regen spuelt uns und alles was wir greifen koennen in Sekunden in unser Zelt. Die Nudeln stehen noch auf dem Kocher und bekommen nun nochmal extra 7 Minuten Kochzeit.
Der Kocher uebersteht die Wasserattake und so gibt es gut 20 Minuten gekochte Nudeln. Leider haben wir keine Strohhalme eingepackt.
Die Wolken verziehen sich und so machen wir nochmal einen Ausflug zum Ende des Tals, wo der Hells Canyon Damm sein soll.
Hells Canyon, Black Point
Die Sonne steht schon tief und wir sind immernoch nicht am Damm.
Der Canyon liegt nun schon teilweise im Schatten, da hilft es nur noch HDR Bilder zu machen.
Wir haben es geschafft, mit Fotopausen fast 45 Minuten vom Campground bis zum Damm.
Wir lassen das Auto in Idaho stehen und laufen rueber nach Oregon zum Infocenter.
Auf der suedlichen Seite steht das Wasser bis zum Strassenrand, im Norden geht es 100 Meter tief in die Schlucht. Das Infocenter ist nix weiter als eine Litfasssaeule, aber wir erfahren, dass der Damm in den 60ern gebaut wurde und einer von drei nah aufeinanderliegenden Daemmen ist. Der Snake River fliesst weiter noerdlich in den Columbia, also ist das eine gute Gelegenheit ins Wasser zu spucken und zu sehen wer eher zurueck in Portland ist.
Zurueck am Campground. Jemand hat das Licht langsam weggedreht.
Blick vom Zeltplatz in den Canyon. Es scheinen hauptsaechlich Angler hier zu sein. Es ist ungewoehnlich ruhig auf dem Campground.
Zurueck im Zelt inspiziert Frank kurz seine Fuesse und muss nach einigen Diskussionen mit Mel eine spontane, lokale, aber nicht gefaehrliche, beidfuessige Pigmentstoerung diagnostizieren.
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