Zoeys erste Nacht im Zelt! Mama und Papa konnten keinen besseren Ort gewählt haben als diesen. Es gibt ja vieles zu bedenken und manchmal sind große Vorteile durch kleine Nachteile zu erkaufen. Zuerst die Vorteile: es gibt am Peach Beach kostenlos Internet, Free WiFi und W-LAN! Der kleine Nachteil: Das Columbia-Tal ist ursprünglich mal eine Konzerthalle gewesen, mit optimalen Klangverhältnissen auf allen Plätzen, auch auf Campsite 66.
Doch Zoeys Eltern sind schlau und haben extra die 500 Watt I-Pod Station und vier gut geladene Akkus mitgebracht um die Kleine wie zu hause mit statischem Rauschen zu bedudeln. Das funktioniert immer so gut, dass man aufpassen muss nicht spontan selber einzuschlafen sobald man den Ein-Schalter betätigt. Hier ein Bild vom Versuchsaufbau: unten Links die Kinotaugliche I-Pod-Station, darüber das Testobjekt und Mama (auch die Tankstelle genannt). Hier die Testergebnisse der ersten Nacht: 5 schwere Dampfer mit je 6000 PS Dieselmotoren, die Autobahn I-84 direkt am anderen Ufer des Flusses, die Zufahrtsstraße zum Zeltplatz hinter “unserer“ Hecke und zwei Bahnstrecken jeweils direkt durchs Zelt mit schweren Güterzügen alle 30 Minuten von jeweils 4 Dieselloks gezogen bündelten ihre Schallwellen perfekt auf Campsite 66. Das alleine hätte schon gereicht Zoeys Alarmsirene anzuwerfen, doch noch besser waren die drei an den Zeltplatz angrenzenden unbeschrankten Bahnübergänge und die damit einhergehenden Hornsignale! Gerade wenn man dachte, man hat sowohl das ohrenbetäubende Tröten der Dieselloks und die anschließende Zoeysirene mit nur leichten Trommelfellschäden überstanden und seinen Zustand von “Benommen von der Schallfolter” auf “langsam Eindösen” gewechselt, kam der Nächste Zug.Testobjekt Zoey und beide Tester Mel und Frank können die erste Zeltnacht als absoluten Erfolg bewerten!
Am Tag danach. Mama Mel freut sich, daß sie noch was hören kann und Zoey fragt sich warum ihre Eltern campen so toll finden. Wir packen das 15 Kilo Zelt wieder zusammen und kaufen nochmal ein paar Pfirsiche am Stand wo es die leckersten Kirchen aller Zeiten gibt. Wir kommen auf 4 Dollar und 4 Cent für die Pfirsiche und freuen uns, daß die Verkäuferin so nett ist, uns die 4 Cent nicht zu erlassen sondern uns mit einem Berg Münzen bewirft. Nichts wie weg!
Copilotin und Navigationsverantwortliche Mel hat unsere Route neu berechnet und verordnet das wir wieder nach Oregon rüber fahren und uns auf der I-84 Richtung La Grande durchschlagen.
Nachdem die Züge “heimlich” im Dunkeln durch unser Zelt gefahren sind können wir nun bei Tageslicht Beweisbilder machen.
Zoey holt ihren fehlenden Schlaf von letzter Nacht nach. Man kann immer noch die Tränen sehen.
Es geht zunächst immer am Columbia entlang, vorbei an Staudämmen…
…und dann in die Wüste.
Zoey lernt schnell und hat sich was tolles bei Mama abgeguckt.
So langsam verlassen wir die Wüste …
und erklimmen die ersten Berge in der Nähe von La Grande.
Zoey versucht Papa von einer neuen, relaxteren Variante des Sitzens im Autositz zu überzeugen.
Wir inspizieren zwei Campgrounds, lehnen aber beide ab. Der erste liegt direkt am Highway (wir sind doch nicht nochmal so blöd) und der zweite ist direkt unter Dauerregen und Gewitter gebaut.
Außerdem denken wir, dass wir etwas Schlaf gebrauchen könnten nach der ersten krassen Nacht und entscheiden uns ein Hotel in La Grande zu nehmen.
Blick auf unser 55$ Zimmer in der Travellodge. Umgekehrt konnten wir von Oben direkt auf die Müllberge im Gartengrundstück eines La Grande-Bewohners sehen. Leider kein Foto!
Was macht man in La Grande? Natürlich die Hauptstraße entlang flanieren. Vermutlich haben die Eingeborenen hier noch nie einen Kinderwagen gesehen! Vermutlich auch keinen Zahnarzt. Jedenfalls findet Zoey das spannend.
Die Highlights einer La Grande Besichtigung sind der Safeway Supermarkt und das VAC-Center!
Was macht man nochmal in La Grande? Achja, man schläft am besten und verschwendet so keine Lebenszeit. Wir bringen Zoey in ihren Schlafwagen-Ferrari und hoffen auf eine erholsame Nacht.
Zunächst sieht alles ganz friedlich aus, doch sobald draußen das Licht ausgeht erkennen wir, dass das Hotel direkt am Bahngleis liegt und es offensicht auch hier jede Menge unbeschrankte Übergänge gibt. Es ist unglaublich, aber es geht noch Lauter. Wir stehen bei jedem Zug kerzengerade im Bett um danach, trotz Schockzustands, Zoey wieder in den Schlaf zu singen. Zum Glück hört das Trauerspiel gegen 24 Uhr auf, denn nun ist Sonntag und da fahren wohl keine Züge. La Grande hätte La Petit heißen müssen und hat nichts außer riesigen Güterzügen zu bieten, welche direkt durch die Travellodge fahren. Es kann nur noch besser werden…
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